Tag 8: "Es gibt ein erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche."(Dietrich Bonhoeffer)- HOW TO
Ich muss mal wieder vorgreifen. Morgen wird voraussichtlich ein ziemlich stressiger Tag (das erste Mal in meinem Leben bis 17 Uhr Schule o_O), aber auf den Eintrag möchte ich trotzdem nicht verzichten ;-)
Im letzten Beitrag habe ich darüber geredet, dass wir uns darauf konzentrieren sollten, glücklich zu sein, statt das Unglück zu vermeiden. Das ist ein elementarer Unterschied. Um es an einem Beispiel zu erklären:
Wenn man ein Instrument spielt, gibt es diese Problematik so ähnlich auch. Nehmen wir die Querflöte. Du brauchst einen guten Ansatz um einen schönen Ton zu erzeugen. Nehmen wir mal an, du hast diesen guten Ansatz inzwischen. Aber plötzlich stößt du auf ein Stück zum Spielen, bei dem du mitten drin ein Problem mit dem Ansatz bekommst. Vielleicht durch einen sehr hohen Ton oder so etwas. Du verkrampfst und der Ton ist hin. Wenn du das nächste Mal die gleiche Stelle spielst hast du zwei Möglichkeiten. Höchstwahrscheinlich wirst du dich darauf konzentrieren, den Ton nicht noch mal so zu vermurksen, richtig? Aber bei diesem Gedanken hast du noch deinen schlechten Ton von vorhin im Ohr und dein Gehirn überhört das "nicht" in der Aufforderung und ZACK. Erneuter Murkser. Es ist sehr viel effektiver, wenn du dir vorher genau vorstellst, wie der Ton richtig klingt. Dann klappt es meistens ;-)
Und so ist es eben auch mit dem Glücklichsein. Aufforderungen, die "nicht" enthalten, kann das Gehirn nicht in der gewünschten Art und Weise verarbeiten. "Nicht unglücklich sein" fasst es als eine Aufforderung auf, unglücklich zu sein. Also denken wir doch lieber darüber nach, was wir mögen, was uns glücklich machen könnte. Und zwar an Dinge, die unabhängig von anderen Dingen sind. Beispielsweise: Heute tue ich mir mal etwas Gutes und gehe eine Runde shoppen/wandern/schwimmen/zum Friseur. Oder: Heute tue ich mir mal etwas Gutes und mache einen DVD-Abend mit Popcorn und Chips und Cola. Oder: Heute tue ich mir mal etwas Gutes und ziehe aus reiner Freude meine Lieblingsklamotten an, obwohl ich die sonst schone. Oder so etwas ;-)
Ich möchte in diesem Beitrag darüber philosophieren, WIE man glücklich werden kann. Der letzte Beitrag bestand aus einer Theorie, hier kommt die praktische Anleitung ;-)
"Menschliches Glück stammt nicht so sehr aus großen Glücksfällen, die sich selten ereignen, als vielmehr aus kleinen glücklichen Umständen, die jeden Tag vorkommen."
Benjamin Franklin
Kleine glückliche Umstände... such mal danach. Du wirst erstaunt sein, wie viele es von der Sorte gibt. Wenn du morgens aufstehst und nach langer Zeit endlich mal wieder die Sonne scheint. Wenn es abends um 10 Uhr zwar dunkel, aber noch warm ist. Das Lächeln von einem kleinen Baby, das in einem Kinderwagen liegt, an dem du auf deinem Weg vorbeikommst. Das Zwinkern des netten Italieners in der Eisdiele, der dir dein Eis überreicht. Das Gefühl, heute ziemlich viel geschafft zu haben. Der Geschmack von Schokolade, der Genuss eines guten Buches, der Triumph die S-Bahn/U-Bahn/Straßenbahn/den Zug doch noch auf den letzten Drücker bekommen zu haben, ein kleines-feines-nettes Kompliment einer Freundin ...
Nicht nur Benjamin Franklin ist auf so eine Genialität gekommen. Sir Arthur Conan Doyle sagte auch: "Es ist schon lange einer meiner Grundsätze, dass die kleinsten Dinge bei weitem die wichtigsten sind." Und von Pearl S. Buck stammt dieses hübsche Zitat: "Viele Menschen versäumen das kleine Glück, während sie auf das Große vergebens warten."
Also, versäumen wir unsere Zeit doch nicht mit warten, werden wir aktiv! "Jeder Tag ist ein neuer Anfang."(Thomas Stearns Eliot) Wir haben jeden Tag die Möglichkeit uns selbst glücklich zu machen.
Und WIE? Nun... ich möchte zwei weitere Zitate anbringen:
"Mische ein bisschen Torheit in dein ernsthaftes Tun und Trachten! Albernheiten im rechten Moment sind etwas ganz Köstliches."
Horaz
"Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit."
Erasmus von Rotterdam
Zusammenfassung: Nehme das Leben nicht so Bier-ernst. Du hast nur eins davon und das solltest du so richtig genießen. Erlaube dir Späße, tu mal etwas, was du sonst NIE tun würdest. Einfach aus Spaß an der Freude. Es können merkwürdig Gute Dinge dabei raus kommen.
Wenn ich mal etwas richtig verrücktes tun werde, dann wahrscheinlich Aufkleber mit der Aufschrift "Du bist 'ne Wow-Frau!" an gut aussehende Frauen zu verteilen. Ich möchte das echt mal machen. Ich sehe so viele Schönheiten tagtäglich um mich rum und bei einigen habe ich den Verdacht, dass sie gar nicht wissen, wie sehr sie alle um sich herum faszinieren. Das sind ganz "einfache" Frauen aus der Straßenbahn, an der Supermarktkasse, in der Stadt. Ich denke, so eine Aktion würde Spaß machen.
Was ich auch mal ausprobieren möchte, ist die Verwirrungstaktik. In der Innenstadt mitten auf der Straße stehen bleiben und angestrengt auf einen Punkt irgendwo auf der gegenüberliegenden Häuserwand starren. Ein bisschen verwirrt tun, genauer gucken... vielleicht auch gemeinsam mit einer Freundin. Da ist natürlich nichts, aber ich habe schon mehrmals die Erfahrung gemacht (im kleineren Kreise) das schon bald andere Leute stehen bleiben und auch gucken, was denn da so Spannendes sein könnte.
Es gibt eine Menge Unfug und Spaß, die man haben kann und solange ich noch nicht volljährig, alt und langweilig bin, werde ich versuchen, sie voll auszuschöpfen ;-) (Buchtipp: "101 Dinge, die du getan haben solltest, bevor du alt und langweilig bist" von Richard Horne und Helen Szites)
Was würdest du gerne mal machen, was so richtig schräg und verrückt ist?
Verrückte Grüße,
Missy Alegria
missy alegria am 23. August 11
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Tag 7: "Wenn ich auf mein Unglück trete, stehe ich höher." Friedrich Hölderlin
Was für ein sarkastisches Zitat! Glück ist eine höchst merkwürdige Angelegenheit in unserem Leben. Ernest Hemingway betrachtet Glück ebenfalls so ironisch: "Glück, das ist einfach eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis." So lustig das sich im ersten Moment anhören mag... ich habe ein wenig darüber nachgedacht.
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ein schlechtes Gedächtnis auf jeden Fall hilfreich sein kann. ;) Wer kennt das nicht, dass irgendetwas sehr Trauiges passiert, was man am liebsten vergessen möchte? Ich habe früher gedacht, dass es auch nicht schlecht wäre, peinliche Situationen, in die man mal geschlittert ist, vergessen zu können. Aber dann ist mir aufgefallen, dass sie im Nachhinein schon ziemlich komisch waren, und es doch echt Schade wäre, sie zu verdrängen.
Den Punkt mit der Gesundheit allerdings sehe ich ziemlich kritisch. Es stimmt schon: Menschen, die krank sind, ob jetzt kurzfrisitig oder chronisch, ob heilbar oder unheilbar, ob behandelbar oder unbehandelbar, haben das Problem, dass sie, egal in welcher psychischen Verfassung sie sich befinden, gerade physisch leiden. Und physisches Leiden kann sehr vereinnahmend sein, wie wir alle wissen. Ich fühle also mit allen Kranken dieser Welt mit. Aber andererseits: Sollte man, wenn man schon physisch unglücklich dran ist, sich nicht gerade bemühen psychisch glücklich zu werden? Immerhin in einer Hälfte des Lebens?
Sigmund Freud hat gesagt: "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen." Ich denke, er hat Recht damit. Und das ist auch das große Problem bei chronisch kranken Menschen(ich spreche hier aus Erfahrung, ich bin so ein Mensch- und trotzdem so normal wie jeder andere ;-) ): Wenn man die ganze Zeit danach strebt Schmerz zu vermeiden und auf einmal klar wird, dass das jetzt sinnlos geworden ist, weil der eigene Körper andere Pläne hatte... dann ist das schon ziemlich hart. Eine ganze Lebensmission geht in die Brüche. Der Schmerz lässt sich nicht mehr vermeiden!
Als ich das gehört habe, habe ich erst mal einen Zusammenbruch gehabt. Dabei bin ich vergleichsmäßig echt gut dran. Das mit den Schmerzen habe ich einigermaßen selbst im Griff: Ich bin Typ-1-Diabetikerin(Ich betone das Typ 1 jetzt besonders, weil das der Typ ist, der nicht heilbar ist. Typ 2 ist ein wenig Selbstverschuldung und durch Diät und Sport in den Griff zu kriegen. Typ 1 ist nicht selbstverschuldet und den werde ich(falls nicht irgendwer irgendwas geniales erfindet) noch haben, bis ich 103 Jahre alt bin.). Mir tut von der Krankheit her nichts weh oder so. Das einzige was unangenehm ist, ist die Behandlung: Jeden Tag fünf mal eine Spritze, Pieks in den Finger um den Blutzucker zu messen.. und solche Scherzchen halt.
ABER. Ist es dann nicht gerade wichtig, glücklich zu sein, um alles andere zu überstehen? Ich finde schon. Wenn ich mich also nicht mehr darauf konzentrieren kann, Schmerz zu verhindern, dann kann ich doch jetzt daran arbeiten, Freude zu gewinnen.
Und selbst wenn du nicht krank bist- was auf dieser Krankheitsverseuchten Erde wohl relativ schwer ist, also Glückwunsch, du bist Eine/r der Wenigen ;)- kannst du dir das ja zum Motto machen. Liebeskummer, schlechte Noten, unerfüllte Wünsche: sie alle wird es immer geben. Aber es ist doch sinnvoller, sich auf die schönen Dinge zu konzentrieren, oder?
Es macht nicht glücklich, sich vom Unglück ausfüllen zu lassen, sich darauf zu konzentrieren, wie ungerecht man dran ist. Nein, es macht tatsächlich nicht glücklicher, ich habe es ausprobiert.
Also meine Lieben: rafft euch auf, und arbeitet an eurem Glück. Ihr seid es wert, ihr habt es verdient, glücklich zu sein! Macht was aus eurem Leben, statt verdrießlich zu Hause zu sitzen :') ! Ihr selbst habt es in der Hand. Es ist eine Sache, der Grundeinstellung. Abraham Lincoln hat schon erkannt: "Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich selbst vorgenommen haben."
Also nehmen wir uns doch mal etwas vor ;-) Lassen wir es uns gut gehen!
Viel Glück dabei, wünscht
Missy Alegria
missy alegria am 23. August 11
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